❈ Aktion Mahakaruna ❈
Sonderprojekt in Sierra Leone
Lebensrettende Behandlung von Kindern
Aus unserem Nothilfe-Fonds haben wir Ende des Jahres 2019 das erste Mal an "Ärzte ohne Grenzen e.V." eine Spende für ein besonders dringendes Projekt überwiesen. Mit dieser Spende wurde ein
Gesundheits-Projekt mit Kinderkrankenhaus in Sierra Leone in Afrika, einem der
ärmsten Länder der Welt, unterstützt. Die Hilfe setzt in einer
Region mit besonders hoher Kindersterblichkeit an.
Ein internationales Ärzte-Team hilft dort kranken Menschen, wo ärztliche Hilfe weit entfernt war. Die junge Fachärztin für Innere Medizin Eva Wunderlich von "Ärzte ohne Grenzen" hat uns einen langen, berührenden Brief geschrieben, in dem sie davon berichtet, wie sie kranken und unterernährten Kindern hilft. In dem Brief schreibt sie u.a.:
"(...) Während der Ebola-Epidemie hat Sierra Leone einen großen Teil seines Gesundheitspersonals verloren. Diese Defizite spürt das Land bis heute. Ärzt*innen sind hier eine Seltenheit. Wir versorgen im Kinderkrankenhaus Kinder im Alter von einem Monat bis fünf Jahren, die an Malaria, Mangelernährung sowie Durchfall- und Atemwegserkrankungen leiden. (...) Im Krankenhaus arbeite ich vor allem mit unserem sierra-leonischen medizinischen Personal zusammen. Ich begleite meine Kolleg*innen bei der Visite und wir schauen gemeinsam nach den Kindern. Wir besprechen schwierige Fälle und wenn es nötig ist, leite ich die Behandlung genauer an. Ich bilde sie auch in kleinen medizinischen Prozeduren fort (...). Zudem arbeite ich hier mit weiteren fünf Ärzt*innen aus anderen Ländern zusammen (...)."
Dann berichtet sie von Baby Isata, das mit einer Lungenentzündung und stark untergewichtig ins Krankenhaus gebracht wurde. Hier das Foto, das sie uns geschickt hat:
Weiter schreibt die Ärztin: "Die Kinder werden (auf der Ernährungsstation) alle drei Stunden mit therapeutischer Nahrung versorgt. Das Füttern übernehmen die Mütter der Kinder meistens selbst. Diese "Essenszeit" wird oft mit einem Lied von den Krankenpfleger*innen angekündigt. Alle Umstehenden werden ermutigt, ebenfalls zu singen und zu klatschen. Für mich ist das immer ein Gänsehautmoment, wenn alle gemeinsam singen und dann ihre Kinder füttern. Es ist aber auch ein wichtiges Ritual, um ein wenig Freude und Leben auf diese Station zu bringen, in der es vielen Kindern sehr schlecht geht. Die Kinder sind durch die Mangelernährung in ihrer Entwicklung hinterher und durch das Singen stimulieren wir ihre Weiterentwicklung."
Ein weiterer Fall, der die Ärztin sehr bewegt hat, war ein Junge mit zehn Monaten, der ausgetrocknet, mangelernährt und mit Malaria infiziert im Krankenhaus ankam. Sie schreibt, dass mit 220.- € ca. 1.300 Kinder mit Medikamenten gegen Malaria behandelt werden können. Jeden Tag wird Kindern damit das Leben gerettet.
Und: Die
Einrichtung soll als Lehrkrankenhaus fungieren, um einheimische Pflegekräfte
und Ärzt*innen aus- und weiterzubilden, damit es wieder mehr medizinisches
Personal im Land gibt.
Dieses Kinderkrankenhaus und die Arbeit und Ausbildung von Pflegekräften, Ärzten und Ärztinnen möchten wir weiter unterstützen.
Es ist ein Ort, der Kinder-Leben rettet...
© Fotos: Ärzte ohne Grenzen e.V. mit freundlicher Genehmigung für die Veröffentlichung auf dieser Seite